Kommunalwahl 2020

Wahlprogramm FDP Altomünster zur Kommunalwahl Bayern 2020

Wer seine Heimat liebt macht sie besser! 

Warum braucht es die Freien Demokraten in Altomünster? Wir erleben allgemein eine zunehmende Polarisierung zwischen den politischen Rändern. Für komplexe gesellschaftliche Herausforderungen werben sie für einfache und nationale Lösungen. Warum findet das Anklang? In unsicheren Zeiten, mit vielen Konflikten im Großen wie im Kleinen, und einer sich immer schneller drehenden Welt, sehnen sich viele nach Geborgenheit, Harmonie und Sicherheit. Wir nehmen in vielen Lebensbereichen den Rückzug auf sich und ins Private wahr. Der gesellschaftliche Zusammenhalt, unabhängig von sozialen Schichten und Gesellschaftsgruppen, droht auseinander zu brechen. Leider gibt es darauf keine einfachen Antworten. Demokratie ist heraufordernd und niemals selbstverständlich. Wir müssen uns immer wieder neu um den gesellschaftlichen Konsens über unser Zukunftsmodell bemühen und verständigen. 
Auch in unserer Gemeinde wurden die Lebensbedingungen vielfältiger und bunter und über Jahre oder gar Jahrzehnte eingeübte Rituale der politischen Entscheidungsfindung, in denen eine oder zwei politischen Gruppierungen die Geschicke der Gemeinde lenkten sind nicht mehr zeitgemäß. Wir als Freie Demokraten stehen ein für eine Politik der Vernunft der Mitte. Wir wollen eine Zukunftsausrichtung des Markts Altomünster auf Basis einer transparenten und rationalen Abwägung aller Interessen. Wir wollen erstmals für Altomünster die Weichenstellungen für die Zukunft aktiv mitgestalten und bringen dabei einen frischen Wind und neuen Stil mit ein.

 

 

Unsere Positionen für den Markt Altomünster

Bedarfsgerechte Kinderbetreuung als zentraler Baustein zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
 
Mit fünf Kindertagesstätten, zwei im Hauptort, und je eine in Pipinsried, Wollomoos und Oberzeitlbach, ist die Gemeinde gut aufgestellt. Jedoch sind Krippenplätze für Kleinkinder nur in drei Gruppen im Regenbogenhaus am Hauptort vorhanden. Unterschiedliche Betreuungszeiten von Einrichtung zu Einrichtung sind für vollzeitbeschäftigte Eltern eine sehr große Herausforderung. 
Die Schülerbetreuung e.V. als Elterninitiative schafft seit vielen Jahren sehr erfolgreich und aufopferungsvoll die Voraussetzung für viele Eltern, Beruf und Familie zu vereinen. Mit steigenden Schülerzahlen und höheren Anforderungen an die Ganztagspädagogik steigen die Herausforderungen. Die Gemeinde benötigt eine Professionalisierung der Nachmittagsbetreuung durch qualifiziertes Personal und die Einrichtung eines gemeindlichen Horts bei attraktiven Arbeitsbedingungen für Betreuer und Erzieher, sowie für externe Lehr-/Fachkräften und Dozenten. Heutiges, hoch motiviertes, Personal kann idealerweise durch geeignete Fortbildung und Schulung weiter beschäftigt werden 
Für den geplanten gesetzlichen Anspruch zur Nachmittagsbetreuung ab 2025 ist Altomünster nicht gerüstet. Gemeinsam mit der Schulfamilie muss die aktuelle Organisation der Mittags/Nachmittagsbetreuung auf ein zukunftssicheres Fundament gestellt werden um potentiell alle Eltern der Gemeinde zu unterstützen.
 
Wir fordern:

  • Ausweiten der Betreuungsplätze und -zeiten für vollberufliche Mütter und Väter, insbesondere für Krippenkinder
  • Einen gemeindlichen Hort zur stabilen und planbaren Absicherung des Betreuungsbedarfs

 

Aufwertung des Schulstandorts Altomünster
 
Mit bester Bildung setzen wir die optimalen Startbedingungen in das selbständige Leben nach der Schullaufbahn. Kinder erhalten idealerweise gemäß ihren Interessen und Begabungen das erforderliche Rüstzeug um Ihre Ideen und Träume in die Realität umzusetzen. Die Grund- und Mittelschule Altomünster leidet seit Jahren unter einem schlechten Ruf. Viele Eltern wollen ihre Kinder mit Beginn der fünften Jahrgangsstufe möglichst auf weiterführende Schulen schicken. Die Mittelschule erscheint für viele nicht attraktiv und dem vermeintlichen „Rest“ vorbehalten, der es nicht auf weiterführende Schulen des Landkreises geschafft hat. Auf der anderen Seite klagt das Handwerk zunehmend über Nachwuchsmangel. Daran wollen wir etwas ändern. Mit zielgerichteten Aktionen wollen wir unseren Schulstandort attraktiver gestalten. Zur Aufwertung des Handwerks und der Mittelschule streben wir u.a. einen intensiven Austausch zwischen Lehrern, angehende Absolventen, Eltern und Ausbildungsbetrieben an, damit sich einerseits Eltern und Schüler frühzeitig und zielorientiert über potentielle Berufsbilder aus erster Hand informieren und andererseits Betriebe potentielle Talente kennenlernen können. 
Eine weitere Aufwertung der Schule sehen wir in der Einrichtung eines M-Zweigs an der Mittelschule Altomünster. Dies schärft das Profil unserer Schule und es ergeben sich attraktivere Lehr/Lernbedingungen in Altomünster. Schüler sollen verstärkt an unserer Schule gehalten werden und nicht abwandern. Für die M10 bliebe ihnen damit die Fahrt nach Markt Indersdorf erspart. Zudem würde das auch eine Entlastung der Mittelschule Indersdorf bedeuten.

  • Wir wollen Maßnahmen zur Erfüllung der Voraussetzung zur Einrichtung eines M-Zweigs an unserer Mittelschule aktiv angehen. 

Mit Fokussierung und Ausbau des MINT-Angebots und angewandter Digitalisierung fördern wir gemeinsam mit dem Handwerk die Ausbildung der zukünftig dringend benötigten Fachkräfte. Ferner sehen wir den Bedarf für weitere fächerübergreifende Lehr- und Projektangebote zur Wissensvermittlung rund um den Umweltschutz.

  • Gemeinsam mit allen Vertretern der Schulfamilie wollen wir ein Entwicklungskonzept zur Aufwertung unsere Schule erstellen. 

 
Ausbau von Sportstätten / kulturellen Begegnungsstätten  

Zur Förderung des Breitensports ist es notwendig zusätzliche Sportstätten zu schaffen. Der TSV Altomünster konkurriert mit der Volkshochschule (VHS), Vereinen und Trainern mühsam um freie Kapazitäten in der Schul-Turnhalle, insbesondere im Winter. Durch einen Ausbau der Sportstätten bzw. Schaffung neuer Räumlichkeiten könnten zusätzliche Sportangebote in Altomünster allen Bürgern wetterunabhängig unterbreitet werden. Insbesondere fehlt es an Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung für Seniorinnen und Senioren. 
Darüber hinaus sind überdachte Großveranstaltungen nicht möglich, da kein geeigneter Raum vorhanden ist. So platzen größere Feiern selbst im Kapplersaal aus allen Nähten. Ebenso fehlt in Altomünster außerhalb von Marktfesten eine Möglichkeit für Gewerbetreibende sich z.B. im Rahmen einer Gewerbeschau den Bürgerinnen und Bürgern vorzustellen. Wir sehen den Bedarf an geeigneten Räumlichkeiten in Altomünster als sportliche und kulturelle Begegnungsstätte, z. B. in Form einer Mehrzweckhalle/eines Bürgerhauses, wo Jung und Alt zusammentreffen. Die neuen Räumlichkeiten sollen zudem für private Veranstaltungen und Feste vermietet werden können.

  • Bzgl. des kulturellen Angebots wollen wir mit den Kulturschaffenden in Altomünster darüber hinaus den Bedarf für ein Wiederaufleben der zuletzt 2008 durchgeführten Kulturtage prüfen.

 
 
Jugendbeirat und Intensivierung der Jugendarbeit
 

Um Kinder und Jugendliche bei kommunalpolitischen Entscheidungen und Prozessen zu beteiligen fordern wir die Einrichtung eines Jugendbeirats aus gewählten Vertretern von Kindern und Jugendlichen der Gemeinde. 
Altomünster blickt auf eine erfolgreiche Jugendarbeit der letzten Jahre zurück. Mit Renovierung und Nutzung des Bahnhofgebäudes als neues Jugendzentrum (JUZ) wurden wichtige Voraussetzung für die Jugendarbeit als auch zur Entschärfung des problematischen Bahnhofsareals geschaffen. Wir wollen die JUZ-Betreuungszeiten über die aktuellen 2 Tage pro Woche hinaus, durch Aufstockung der Jugendarbeit-Stellen, ausbauen. Geeignete Außen-/Rückzugsflächen fehlen bislang gänzlich und können aktuell nicht am aktuellen JUZ-Standort geschaffen werden. Anlaufstellen für die Jungend in anderen Ortsteilen existieren nicht.

  • Wir wollen das aktuelle Jugendarbeitskonzept gemeinsam mit Jugendvertretern und Jugendarbeiter hinterfragen, Bewährtes bewahren und dort zielgerichtet Maßnahmen einleiten wo dringender Handlungsbedarf besteht.
  • Für eine adäquate Einbindung und Beteiligung der Jungend fordern wir die Einrichtung eines Jugendbeirats

 
 
Attraktive und ausreichende öffentliche Spielplätze 

Kinder sind unsere Zukunft, Kinderspielplätze das Aushängeschild der Gemeinde. Insbesondere für Interessierte, die sich in unserer Gemeinde niederlassen wollen ist dies, neben verfügbaren KiTaPlätzen, ein wichtiges Entscheidungskriterium. Unsere Spielplätze sind zum Teil veraltet, nicht mehr zeitgemäß oder deren Ausstattung beschädigt. Das Spielangebot darf sich nicht nur an Klein(st)kinder orientieren, sondern muss auch größere Kinder ansprechen. Neuinitiativen entfachen oftmals Widerstand der Anwohner oder wird als städtisches Anspruchsdenken abgetan. Wir wollen uns aktiv um einen Interessensausgleich bemühen. In spielenden Kindern sehen wir einen Lebensquell, der die Gesellschaft zusammenhält.

  • Wir stehen ein für attraktive Spielplätze und Bolzplätze auf modernstem Niveau und in technisch einwandfreien, sicheren Zustand. 

 
Bezahlbarer Wohnraum 

Wer kennt das nicht: Neu ausgewiesene Baugrundstücke sind kurze Zeit später bereits veräußert. Auf der anderen Seite erblickt man beim Spaziergang durch die Gemeinde etliche, seit Jahren bestehende, Baulücken. Es herrscht ein hoher und zukünftig noch weiter steigender Wohnraumbedarf in Altomünster.

  • Um den Flächenverbrauch zu drosseln fordern wir vor der Ausweisung neuer Baugebiete das konsequente Ausnutzen des rechtlichen Rahmens zur Innenverdichtung bzw. zum Schließen von Baulücken im Hauptort.
  • Wir wollen ein Baulandmodell einführen, welches Bevölkerungsgruppen unterstützt, die mit großen Schwierigkeiten bei der Wohnraumversorgung konfrontiert sind. 

Mit einem Baulandmodell werden Neuüberplanungen nur durchgeführt, wenn ein Teil der Flächen an die Gemeinde übergehen. Das Modell regelt die Nutzung und Vergabekriterien des geschaffenen Wohnraums oder des neuen Baulands. Strikte Baufristen für die neuen Grundstückseigentümer sind notwendig, da neue Bebauungsflächen den Wohnraumbedarf zeitnah decken und nicht Spekulationen weiter anheizen sollen. Mit diesem Instrument besitzt die Gemeinde einen wesentlichen Stellhebel um den Zuzug zu steuern, bzw. benötigten Fachkräfte oder für unseren heimischen Erziehern, Krankenschwestern und Pflegekräften bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. 

 
Bedarfsgerechter Wohnraum 

Trotz ansteigender Geburtenraten in jüngster Vergangenheit zeigt die demografische Entwicklung Deutschlands, dass dies zum einen unter dem EU-Durchschnitt liegt und 2040 knapp ein Viertel der Bevölkerung älter als 67 sein wird im Vergleich zu einem Fünftel heute. Bis 2060 gehen Forscher von bis zu einem Drittel dieses Bevölkerungsanteils aus. Mit steigender Lebenserwartung wird diese Entwicklung unsere Gesellschaft nachhaltig verändern. Viele Ältere und Alleinstehende werden in, für Ihre Bedürfnisse zu großen Wohnungen oder Häusern leben. Die geforderte und sich abzeichnende Mobilität von zukünftigen Berufstätigen führt dazu, dass Familien teils über große Entfernungen verstreut sind. Auf der anderen Seite finden junge Familien kaum bezahlbaren Wohnraum. Neue Wohnraumkonzepte sind geboten um ein Miteinander von Jung und Alt und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. 

Wir treten ein für:

  • Konzeption und Realisierung neuer Wohnkonzepte, orientiert am Bedarf der Bürgerinnen und Bürger
  • Aufbau einer Wohnraumbörse mit der Gemeinde als neutraler Vermittler

 
 
Integration 

Die Anzahl der Geflüchteten wird unweigerlich steigen – es ist eine Frage der Zeit. Wir wollen darauf vorbereitet sein und aus den Erfahrungen rund um die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 profitieren. Wir fordern eine Mitbestimmung in der Besetzung der Unterbringungsstellen auf Basis einer engen Kommunikation mit den verantwortlichen Stellen im Kreis, Bezirk und Land. Gemeinden werden weitestgehend von Bund und Land allein gelassen, überkommunale Anstrengungen sind notwendig, um den Herausforderungen zu begegnen - also gemeinsam und kreativ Konzepte entwickeln bevor die nächste Notlage eintrifft. Zudem ist eine offene und ehrliche Kommunikation und Einbindung der Bürgerinnen und Bürger erforderlich um Ängste zu begegnen.

  • Wir stehen ein für Toleranz und Hilfsbereitschaft, zeigen aber auch klar und deutlich auf wo die Grenzen im Rahmen der geltenden Gesetze und unserer Kultur bestehen.

 
 
Zukunftsorientierte Marktentwicklung 

Die Marktgemeinde Altomünster wird sich im Metropolverbund München-Augsburg-Ingolstadt auf neue Herausforderungen einstellen müssen. Wie wird die Gemeinde 2030 bei vielleicht 10.000 und mehr Einwohnern aussehen? Die Gemeinde hat sich dazu entschieden ein sogenanntes Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) für Altomünster zu entwickeln, das von Bund und Land massiv gefördert wird. Im Kern sollen Fördermittel für Erhaltungs-/Bau- und innerörtliche Verdichtungsmaßnahmen abgeschöpft werden. 
Darüber hinaus sehen wir aber den Bedarf für eine umfassendere Betrachtung. Wie und wo wollen wir leben und wohnen? Wo und wie versorgen wir uns mit Dingen des täglichen Bedarfs? Wie stellen wir uns Mobilität zukünftig vor? Was macht die Gemeinde liebens- und lebenswert in allen Lebenslagen? Was macht die Gemeinde attraktiv für neue Fachkräfte, Gewerbetreibende, Berufstätige, Jugendliche und Senioren gleichermaßen? Woraus bestreitet die Gemeinde ihre zukünftigen Einnahmen, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden? Wie wird das Klosterareal in der Zukunft genutzt? Welche Rolle nimmt die Gemeinde bei der Planung ein? 
Wir wollen ein Marktentwicklungskonzept weit denken, aber auch konkrete Schritte einleiten, die kurzfristig wirken. Wir wollen dabei eine aktive Mitbestimmung aller Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen die Marktgemeinde mit allen Randgemeinden zukunftssicher aufstellen, ohne den Charme unserer Marktgemeinde zu verlieren.   
Das Marktentwicklungskonzept ist als übergreifender Rahmen zu verstehen, in dem sich Einzelinitiativen zu einem Ganzen fügen, z.B.:

  • Aktive Mitgestaltung der Gemeinde beim Nachnutzungskonzept des Klosters, eigene Ideen der Gemeinde einbringen / runder Tisch mit Erzdiözese München Freising
  • Gewerbeentwicklung und Einzelhandelsstrategie mit Fokus auf nachhaltiger und regionaler Versorgung, attraktive Märkte (z.B. Bauern-/Wochenmarkt)
  • Modernisierung der Flächennutzungspläne
  • Attraktives bedarfsorientiertes ÖPNV-Angebot & wichtige Verkehrswegeprojekte 
  • Initiativen zur Steigerung des Freizeitwerts
  • Medizinische Versorgung
  • Digitale Angebote für den Bürger, z.B. freies WLAN an öffentlichen Plätzen 

 
Zukunftsweisende Verkehrs- und Mobilitätkonzepte für Altomünster 

Viele Bürgerinnen und Bürger Altomünsters sind täglich auf ihr Auto angewiesen. Das schränkt die Mobilität derjenigen massiv ein, welche nicht Autofahren können oder wollen. Nicht zuletzt aus Umweltschutzgründen ist ein Ausbau an ÖPNV-Angeboten notwendig. Die S-Bahn fährt zu selten und zu unzuverlässig, eine Anbindung nach Aichach/Augsburg gibt es nicht. Die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und eine bessere Anbindung erfordern eine langfristige Planung. Perspektivisch wird der Individualverkehr an Bedeutung verlieren. Darauf sollte die Gemeinde vorbereitet sein. 
Radwege sind ein schnell umsetzbares Projekt. Ebenso sind sie wichtig, da es teilweise nicht verkehrssicher ist, in benachbarte Ortschaften mit dem Radl zu fahren. Mit dem Boom der eBikes erweitert sich der Aktionsradius vieler Bürgerinnen und Bürger deutlich. Ein weiterer Ausbau des Radwegenetzes ist dringend notwendig. Der Rufbus wurde wieder mangels Nachfrage eingestellt, aber wer kannte das Angebot? Gerade kleine Orte sind abgeschnitten und ausgegrenzt durch die fehlende Anbindung. Dies setzt bei den Jüngeren einen Kreislauf in Gang: Wegzug der Berufstätigen und damit wirtschaftliche Schwächung mit steigender Unattraktivität für Gewerbetreibende, etc. Diesen Kreislauf gilt es zur durchbrechen. Wir fordern eine interkommunale Zusammenarbeit um zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zu entwickeln und umzusetzen. Wir wollen Anreize schaffen, so dass mehr Bürgerinnen und Bürger unserer und angrenzender Gemeinden gerne auf das Auto verzichten oder in Bahn und Bus umsteigen. 

Unsere Verkehrs-Vision für Altomünster:

  • S-Bahn im 20-Minutentakt und 2-gleisiger Ausbau
  • Buslinie nach Aichach
  • Quervernetzung der Landkreisregionen statt Sternverkehr über München/Augsburg
  • Bedarfsprüfung und ggf. Wiederaufnahme der Rufbusse
  • Erreichbarkeit aller Ortsteile und auch von Aichach auf einem separierten Radweg
  • Digitalisierung: mobile Apps – wo finde ich meine nächste Beförderungsmöglichkeit
  • Entlastung des Marktplatzes vom zunehmenden (Schwerlast-)Verkehr durch Umgehung
  • Kiosk und öffentliche Toiletten im Bahnhofsnähe
  • Entschärfung der Kreuzung Stumpfenbacherstraße / Bahnhofstraße mittels Kreisverkehr
  • Verbesserung der Parkplatzsituation rund um den Marktplatz

 

Steigerung des Erholungs- und Freizeitwerts

Altomünster ist mit seinen Märkten, kulturellen Veranstaltungen, Denkmälern und Brauereien weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und bei Ausflüglern und Gästen beliebt. Besucher, die einen längeren Aufenthalt planen, stoßen jedoch häufig an Grenzen aufgrund begrenzter Beherbergungskapazitäten. Jenseits der vielen Vereine sind Freizeitangebote für Jung und Alt begrenzt. Die bereits erwähnte Mehrzweckhalle für sportliche und kulturelle Veranstaltungen würde ebenfalls eine gewichtige Aufwertung des Freizeitwertes für Altomünster mit sich bringen.

  • Wir unterstützen die schnelle Umsetzung des Naturbad-Konzepts zur Nutzung für alle Bürgerinnen, Bürger und Gäste, unabhängig einer Vereinsmitgliedschaft. 

 
Altomünster als attraktiver Wirtschaftsstandort 

2018 lagen die Gewerbesteuereinnahmen mit 3 Mio € bei nur etwa 12 Prozent der Haushaltseinnahmen. Zukunftsweisende Projekte aus dem Gemeindeentwicklungskonzepts und laufende Ausgaben müssen neben Abschöpfen von Fördermitteln seriös durch Einnahmen gegenfinanziert werden. Hier sehen wir strukturelles Potential zur Ausweitung dieses Haushaltspostens ohne die Hebesätze zu erhöhen. 
Wir stehen ein für eine moderate zukunftsgewandte Marktentwicklung unter Einbeziehung aller Ortsteile bei Wahrung des Charmes unserer Marktgemeinde. Ein Marktentwicklungskonzept zeigt die Vision auf, wohin sich die Gemeinde entwickeln will. Zur Realisierung ist u.a. der Zuzug von Fachkräften, jungen Familien, sowie die Ansiedlung von für die Gemeinde attraktivem Gewerbe aktiv zu steuern. Das geforderte Baulandmodell stellt dabei einen Baustein dar. Ein fachlich kompetenter Ansprechpartner zur Wirtschaftsförderung ist in der Gemeindeverwaltung nicht existent. Heute regiert eher Zufall und Glück. Wir fordern die Schaffung einer Stelle für eine Fachkraft für Wirtschaftsförderung. Sie ist Anlaufstelle für Gründer, potentielle Neubürger und betreut aktiv die ansässigen Unternehmen. Somit kann das Netzwerks aus Gewerbetreibenden aktiv gepflegt werden, bevor Unzufriedenheit entsteht. Eine aktive Wirtschaftsförderung unterstützt interessierte Unternehmen / Gewerbetreibende bei der Suche nach Gewerbeflächen bzw. -immobilien. Ihr aktives Standortmarketing nach außen repräsentiert den Wirtschaftsstandort Altomünster.- Positiver Nebeneffekt: Schaffung attraktiver / zukunftssicherer Arbeitsplätze im Marktgemeindegebiet und damit Verringerung von Pendelverkehr und -zeiten. Die Information über EU-Fördermittel und deren Einwerbung ist ebenfalls wichtiger Bestandteil ihrer Aufgabe. 

 
Förderung und Anerkennung des Ehrenamts 

Ohne Ehrenamt wären viele Aufgaben in der Gemeinde nicht zu stemmen. Die Bereitschaft zum Ehrenamt lässt jedoch stetig nach. Gründe hierfür sind vielseitig. Ein erkennbares gesellschaftliches Muster ist der Rückzug ins Private aufgrund neuer Rollenbilder und der Vielzahl an Herausforderungen des Einzelnen in Beruf und Familie. Das Ehrenamt war und bleibt ein wichtiges Bindeglied zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen. Es muss weiter gestärkt und seine verdiente Anerkennung noch deutlicher zum Ausdruck gebracht werden. Wir wünschen uns eine gemeindliche Plattform, z.B. als Ehrenamtsbörse, um einen Austausch unter den Ehrenamtlichen und Vereinen zu koordinieren und um z.B. in juristischen Fragestellungen oder bei Weiterbildungsbedarf fachlich und finanziell zu unterstützen.  

 
Umweltschutz ist Bürgerrecht 

Mensch, Tier und Natur teilen sich eine Erde. Aus unserer Fürsorgepflicht gegenüber der Natur und gegenüber der Zukunft für nachfolgende Generationen müssen wir die Diversität, die die Natur bietet, wertschätzen und bewahren. Das gelingt aber nur mit einem rationalen Ansatz, der die unterschiedlichen Interessen miteinander in Einklang bringt. Landwirte bewähren sich täglich als Erhalter und Gestalter unserer Natur- und Kulturlandschaft. Damit kommt ihnen eine entscheidende Rolle als Akteure im Bereich der Biodiversität zu. Wir begreifen Landwirtschaft nicht als Gegner, sondern als Partner zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Wir wollen Anreize zu einer natur- und artenverträglichen Bewirtschaftung von land- und forstwirtschaftlichen Flächen setzen. 
Die Umsetzung des neuen Naturschutzgesetzes zugunsten der Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern (Bürgerbegehren 2019 „Rettet die Bienen“) muss mit Rationalität erfolgen. Wettbewerbsverzerrende neue Auflagen für unsere Landwirte ohne EU-weite Regelungen schaffen einseitige Nachteile und spielen Land-/Forstwirtschaft gegen Umweltschutz aus.  

Unsere konkreten Vorschläge:

  • Definition eines kommunalen Aktionsplans Umweltschutz gemeinsam mit Akteuren aus Land-, Forstwirtschaft und Jagd für z.B.
    - Geeignete Flächen für Blühstreifen, Biotopsvernetzung, Streuobstwiesen
    - Etablierung eines Düngekatasters zur Transparenz der Ausbringungsmengen
    - Optimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel
    - Unterstützung des Waldumbaus hin zu klimatoleranten Mischwäldern
  • Wissensvermittlung über Methoden und Aufgaben der Landwirtschaft in der Schule als fächerübergreifende Aufgabe. (Projekte / AGs)
  • Bepflanzung von kommunalen Grünflächen mit besonders Insektenfreundlichen Pflanzen
  • Unterstützung der parteiübergreifenden Projektinitiative Umweltschutz Altomünster (initiiert von Tanja Lademann & Prof. Florian Hörmann) mit Fokus auf lokal umsetzbare und rationale Angebote für Bürgerinnen und Bürger pro Klimaschutz. 

 
Medizinische Versorgung langfristig sicherstellen 

Mit steigendem Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt auch die Anzahl der Arztbesuche. Das stellt Ärzte wie auch Patienten vor Herausforderungen. In Altomünster ist neben drei Hausärzten und zwei Zahnärzten kein Facharzt niedergelassen. Fachärzte müssen in Markt Indersdorf, Aichach, Friedberg oder Dachau aufgesucht werden. Das neu gebaute Krankenhaus in Aichach eröffnete eine geplante Geburtenstation erst gar nicht und zwei von drei OP-Sälen wurden mit Verweis des Krankenhausbetreibers auf hohe Defizite geschlossen. 
Der Bereitschaftsdienst der Ärzte wurde von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) durch „Helfer vor Ort“ des BRK ersetzt. Der Kinderärztliche Bereitschaftsdienst im Krankenhaus Dachau wurde aus Kostengründen eingestellt. Eltern müssen nun mit ihren Kindern in Kinderkliniken Augsburg oder München ausweichen. 
Im Landkreis Dachau stehen statistisch 66 Hausärzten 100.000 Patienten gegenüber. Die Situation in Altomünster, mit weit über 1000 Patienten pro Hausarzt, zeigt die enorme Belastung für die Ärzte auf. Wegen zunehmender Dokumentationspflichten können Ärzte immer weniger Zeit für ihre Patienten aufbringen. Das durchschnittliche Alter niedergelassener Hausärzte lag 2018 im Bundesschnitt bei 54,2 Jahren und steigt stetig. Landarztpraxen mit hohen Arbeitsstunden sind für angehende Mediziner unattraktiv. Vor diesem Hintergrund ist im Rahmen des Marktentwicklungskonzept die ärztliche Versorgung langfristig sicherzustellen und frühzeitig Maßnahmen einzuleiten.  

Unser Vorschlag:

  • Entwicklung von Anreizen zur Niederlassung von Fach- und Hausärzten
  • Interkommunaler Austausch zur Versorgungslage und gemeinsame Planung zur langfristigen Optimierung der medizinischen Versorgung, z.B. mittels Ärztezentren 

Wahlprogramm FDP Altomünster zur Kommunalwahl 2020